19.06.2017
Florian Kresse (FK), Business Development Manager für DPA bei Mega Audio GmbH, im Interview mit Sascha Kohl (SK), Monitor Engineer bei der VOX-Produktion „Sing meinen Song - Das Tauschkonzert“. Sascha Kohl berichtet in diesem Interview über den Einsatz der verschiedenen DPA Mikrofone und seinen Erfahrungen im Produktionsalltag. Im Einsatz bei „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ sind die Gesangsmikrofonkapsel DPA d:facto, das Miniaturmikrofon DPA d:screet SC4060 sowie das Intrumentenmikrofon DPA d:vote 4099. Lesen Sie spannende und interessante Einblicke in den Produktionsalltag von Sascha Kohl bei „Sing meinen Song - Das Tauschkonzert“.
FK: Aktuell findet die 4. Staffel zu Sing meinen Song statt. Sascha, kannst Du kurz für die, die das Format noch nicht kennen erklären, um was es geht?
SK: Sing meinen Song trägt den Untertitel "Das Tauschkonzert". Es treffen 7 Sänger/innen verschiedenster Genres aufeinander und tauschen Songs. Gregor Meyle singt einen Song von Xavier Naidoo und Boss Hoss singen Nena. Die Songs werden so interpretiert, wie der Interpret es Gerne möchte. So wird eine Rocknummer mal zum Swing und eine Ballade zum Reggae.
FK: Klingt spannend. Was genau ist Deine Aufgabe und wie lange bist Du schon bei Sing meinen Song dabei?
SK: Da das Format mit 11-köpfiger Liveband (Grosch's 11) stattfindet ist allerlei zu tun. Ich bin vor Ort verantwortlich für den In-Ear-Sound der Sänger und Sängerinnen und den FoH-Ton für die Zuschauer, die restlichen Künstler.
FK: Was sind die besonderen Herausforderungen?
SK: Die besonderen Herausforderungen für mich ist der Zeitfaktor. Es werden 50 Songs in 8 Folgen in 5 Tagen aufgenommen. Das heißt, meistens 2 Folgen mit 14 Songs an einem Tag, inkl. Proben, Soundchecks und Showaufzeichnungen. Somit stehen pro Song ca. 15 Minuten zur Verfügung.
Ich habe zwar im Vorfeld Zugriff auf bereits aufgenommene Versionen der Stücke, die Vorbereitungszeit bleibt jedoch knapp bemessen, sodass ich mir lediglich Notizen zu den Essenzen eines Songs mache. Zum Beispiel: Geige Intro, Gitarrensolo nach Bridge, Vocalslap und Synthbass wichtig!
Dann gilt es innerhalb der 15 Minuten diese wichtigen Bestandteile auszuarbeiten, den oder die performenden Künstler mit einem schönen In-Ear-Mix zu versorgen und die zur Probe anwesenden Produzenten auf der Couch glücklich zu machen.
FK: Welche DPA-Mikrofone sind im Einsatz?
SK: Wir nutzten diesmal d:facto-Kapseln auf den Shure Axient Handsendern, 4099 für Streicher und 4060 für die Talksituation.
FK: Wie bist Du auf das d:facto gekommen und welchen Vorteil siehst Du?
SK: Tatsächlich habe ich das d:facto zum ersten Mal so richtig bei Paddy Kelly im Einsatz gehabt. Wir haben zusammen eine TV-Show aufgenommen, zu der er seine eigene d:facto-Kapsel mitgebracht hat. Die räumlichen Gegebenheiten waren sehr beengt, so dass Paddy direkt zwischen Schlagzeug und Bläsern stehen musste.
Das d:facto hat mich sofort überzeugt. Der Sound der Kapsel als solches. Es lässt sich wunderbar formen und auf den Sänger anpassen. Das Übersprechen war deutlich geringer und der Sound der Superniere off-axis ist trotzdem wirklich sehr schön ausgewogen. Das heißt, das Übersprechen, das es gibt, klingt trotzdem super und nicht artefaktisch. Becken und laute Gitarrenamps sorgen sonst gerne für Probleme, klingen harsch und defekt. Nicht so hier.
FK: In kürzester Zeit werden ja viele verschiedene Songs geprobt und gespielt. Auch wenn das Publikum sehr klein ist, muss es einen perfekten Ton für die Gäste auf der Couch, den persönlichen Monitor-Mix und den Sende-Ton geben. Wie meisterst Du diese Herausforderung?
SK: Der Sende-Ton kommt ja nicht von mir, von daher ist das der einfachste Part ;-) Der In-Ear-Mix und der FoH-Mix müssen passen. Um das hinzukriegen verlasse ich mich auf meine Mixstrategie, mein Szenenmanagement, meine Erfahrung und vor allem darauf, dass es einfach Spaß macht in Südafrika im Freien zu stehen, eine tolle PA, eine fantastische Band und wirklich tolle Künstler zu haben. Alles was ins Pult reinkommt muss nur ein bisschen zusammengefügt und gewürzt werden. Die Signale sind allesamt großartig. Ich muss da nichts geradebiegen.
FK: Ein kleiner Blick Backstage: Gibt es etwas Spannendes, Lustiges oder Interessantes von der Produktion was wir nicht im TV sehen werden?
SK: Es gibt tausend Anekdoten und lustige, skurrile und interessante Situationen. Der Umgang mit dem südafrikanischen Verleiher ist auf jeden Fall jedes Jahr ein Highlight. Immer, wenn man denkt, man hat alles im Griff, fällt den Afrikanern noch was Schönes ein.
Es prallen eben doch zwei Kulturen aufeinander. Morgen heißt in Afrika nicht der Tag nach heute, sondern irgendwann in der Zukunft. Die Aussage "Die Kabel, die ihr bestellt habt, kommen morgen!" ist demnach keine beruhigende Aussage. ;-)
FK: Wir kennen uns ja schon eine Weile und ich habe Dich schon bei verschiedenen Künstlern getroffen. Welche anderen Künstler betreust Du noch?
SK: Derzeit betreue ich Xavier Naidoo, Rea Garvey und Yvonne Catterfeld als Monitormann.
FK: Gibt es einen „Wunschkünstler“ oder eine Produktion, die Du gerne mal betreuen würdest ?
SK: Ich kann mich nun ja wirklich nicht beklagen, aber für Paul McCartney und Sting würde ich gerne mal am Pult stehen.
FK: Vielen Dank für die Infos und das Interview und viel Erfolg bei allen zukünftigen Projekten und Produktionen.
SK: Vielen lieben Dank für eure Unterstützung mit hervorragenden Produkten. Ich freue mich auf das nächste Mal.
Wir danken Sascha Kohl für die interessanten und spannenden Einblicke in seinen Produktionsalltag von „Sing meinen Song - Das Tauschkonzert“.
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